Ein Ausflug in die Geschichte
Kürzlich hat die Zeitung «Der Bund» bekanntgegeben, dass ihr Archiv ab 1850 vollständig digitalisiert sei. Da müsste doch auch viel Interessantes über den OL zu erfahren sein… Ein Ausflug in die Geschichte!
Das Archiv steht unter der Adresse https://www.e-newspaperarchives.ch öffentlich zur Verfügung. Man kann nach Stichworten suchen und die Ergebnisse im Originallayout des «Bund» oder im Textformat anzeigen lassen. Vorsicht: Die Seite ist nur bedingt handytauglich, also besser auf dem Computer ausprobieren.
Eine gute Gelegenheit also, um mit den Begriffen «Orientierungslauf» oder «OLV Hindelbank» auf Archivsuche zu gehen.
Einer der ersten Artikel zum Stichwort «Orientierungslauf» erschien im «Bund» vom 11. März 1934, gedruckt in Frakturschrift, die bis 1951 gebräuchlich war.

Ich selber habe bei meiner Grossmutter noch Jugendbücher in dieser Schrift gelesen, und damit gekämpft, dass das kleine «s» fast gleich aussieht wie das «f». Aber versucht es selbst! Für die Jüngeren hier die «Übersetzung»:
Schweizerischer Orientierungslauf
Im Bestreben, den Leichtathleten neue Betätigungsmöglichkeit zu bieten, wobei namentlich nicht nur das rein sportliche Können, sondern auch noch andere Dinge eine Rolle spielen, ist vor einigen Jahren in Schweden und hernach auch in Deutschland der Orientierungslauf mit großem Erfolg eingeführt worden. Bei dieser Konkurrenz handelt es sich darum, auf ein und demselben Parcours verschiedene Punkte an Hand einer Karte, die dem Gruppenführer erst beim Start in die Hand gedrückt wird, aufzufinden und in kürzester Zeit wieder zurückzukehren.
Der letztes Jahr erstmals in unserm Lande in Dübendorf stattgefundene Wettbewerb fand großen Anklang, so daß heute Sonntag der zweite Orientierungslauf bei einer Beteiligung von 23 Mannschaften vom Stapel gelassen werden kann. Die Aufgabe besteht darin, aus einer Strecke von 11 Kilometer sechs verschiedene Punkte aufzufinden. Guten Geländekennern sollte es gelingen, bei mittlerem Lauftempo die Strecke in 43 Minuten zu bewältigen.
Bereits ein Jahr darauf, im Jahr 1935, fand der erste Berner Orientierungslauf mit 11(!) teilnehmenden Mannschaften statt.
Sucht man nach «OLV Hindelbank», so wird man das erste Mal am 24. März 1975 fündig, also knapp ein Jahr nach der Gründung der OLV. Der langjährige Bund-Redaktor und OL-Läufer Wale Däpp sorgte für eine ausführliche OL-Berichterstattung im «Bund». Im Artikel mit dem Titel «Huli nach wie vor am besten orientiert» geht es um den Thorberger OL, der von der «noch jungen OLV Hindelbank tadellos organisiert wurde».
Die OLV Hindelbank wurde bald zur festen Grösse in der Berner OL-Szene. Am 3. Mai 1979 titelte das Thuner Tagblatt (auch im Archiv vorhanden): «Grosse Talente im OLV Hindelbank“. Am Naturfreunde-OL in Bäriswil gab es gleich sieben Hindelbanker Kategoriensiege.
Ab dem Jahr 1988 taucht im Zeitungsarchiv ein Name mit grosser Regelmässigkeit auf: Simone Luder von der OLV Hindelbank. Der erste Eintrag datiert vom 5. September 1988 und betrifft den 2. Berner Oberländer OL in Kandersteg.
Das «Bund»-Zeitungsarchiv endet im Jahr 1994. Einer der letzten Artikel über die OLV Hindelbank betrifft die Nachwuchsmeisterschaft 1993. Im Artikel «Simone Luder auf Marc Eyers Spuren» erfährt man Interessantes über das Training der damals 15-jährigen Sime, aber auch über die fast unheimliche Dominanz der Hindelbanker Nachwuchsläuferinnen.
Ich wünsche euch viel Spass beim Stöbern im Archiv – mangels anderer Tätigkeiten in diesen Zeiten nicht der schlechteste Zeitvertreib!
Link zum Artikel im «Bund» über die Digitalisierung des Archivs